A-Wst, MHc-180

Manuskript GM-0077
Manuskript-Zugehörigkeit

Gesamtmanuskript und Bestandteil fallen bei dieser Handschrift zusammen.

Datierung

Jänner 1826

Datierungskommentar

Die Notate können aufgrund des Wasserzeichens und der ausgearbeiteten Fassung eines der vorkommenden Werke datiert werden.

Beteiligte Personen und Körperschaften
Vorschau Digitalisat

A-Wst, MHc-180

Material

Umfang 6 Blätter, 2 unbeschriebene Seiten
Beschreibung

1 Doppelblatt und 4 Einzelblätter

Bindung lose

Lagenstruktur

Manipulationen (autograph)

Das Doppelblatt Bl. 1–2 war ursprünglich Teil der umfangreichen Partitur zur Messe in As-Dur. Von der Fuge „Cum sancto spirito“ schrieb Schubert mehrere Fassungen und nahm die Blätter mit verworfenen Entwürfen später heraus. Da für den Entwurf auf Bl. 1r aber kein Anschluss in der heutigen Partitur erkennbar ist, umfasste dieser vermutlich ursprünglich weitere Blätter. Schubert verwendete nur dieses Doppelblatt weiter, um die noch unbeschriebenen Seiten zu nutzen und fügte vier Einzelblätter hinzu.

Vermutlich klappte bereits Schubert selbst Bl. 1 nach hinten, sodass das Doppelblatt die Einzelblätter umschließt. Heute liegt die Handschrift in dieser Reihenfolge in der Wienbibliothek. Da die Bll. 1v und 2r stark vergilbt sind, werden sie wohl schon länger in dieser Reihenfolge aufbewahrt. Die Foliierung folgt allerdings der ursprünglichen Reihenfolge.

Papier & Wasserzeichen

Blätter 1–6
Format quer
Abmessungen 25,0 x 31,5 cm
Rastralspiegel/TS 19,6 x 25,7 cm
Anzahl Notenzeilen 16
Papierschnitt

oben

Papierqualität

ziemlich fest

Papierzustand/-farbe

grünlich

Eintragungen

Lagenzählung/Paginierung von fremder Hand

In den oberen rechten Ecken der recto-Seiten wurde das Manuskript von Mitarbeitenden der Wienbibliothek foliiert.

Schreiber/-innen

Schubert, Franz Noten (Tinte schwarzbraun, Tinte braun), Gesangstext (Tinte schwarzbraun, Tinte braun), Korrekturen (Tinte braun), Titel (Tinte braun), Revision (Tinte braun)
Wienbibliothek im Rathaus, Mitarbeiter:in Blatt-/Seitenzählung (Bleistift)

Haltende Institution / Besitzer/-in

Institution Wienbibliothek im Rathaus (A-Wst), Wien
Signatur MHc-180
Links Katalog, Digitalisat
Akquisition Frühestens 23. März 1900

Provenienz

Zeitraum  Beschreibung
Frühestens 19. November 1828 bis 26. Februar 1859 Im Besitz von Ferdinand Schubert
Frühestens 26. Februar 1859 bis spätestens 1883 Im Besitz von Eduard Schneider
Mindestens seit 1883 bis 23. März 1900 Im Besitz von Nicolaus Dumba

Notate

Notat-Differenzierung

Die Notate unterscheiden sich im Ausarbeitungsgrad und der Dicke der Tinte.

Klassifikation Autograph / Skizze/Entwurf / Partitur / Instrumental- und Vokalstimmen / unvollständig
Inhalt / Werke
Datierung

Jänner 1826

Datierungskommentar

Schubert fertigte die zweite Fassung der As-Dur Messe, zu der dieser Entwurf gehört, nicht vor Ende 1825 an. Das Wasserzeichen deutet laut Robert Winter auf Jänner 1826.

Beschreibung

Es gibt keine Schlüssel oder Generalvorzeichen. Schubert notierte nur die ersten 7 Takte der Tenor- und 2 Takte der Bassstimme. Die restlichen Notenzeilen sind leer. In den oberen 13 Zeilen zog er nur Taktstriche. Für dieses Notat verwendete Schubert eine stumpfere Feder.

Klassifikation Autograph / Skizze/Entwurf / Partitur / Vokalstimmen / Kompositionsfragment
Inhalt / Werke
Datierung

Jänner 1826

Datierungskommentar

Dieses Notat muss nach der Überarbeitung der As-Dur Messe und vor der ausgeführten Fassung von D 877 (Jänner 1826) entstanden sein. Auch die Wasserzeichen deuten auf eine Entstehung im Jänner 1826 hin.

Beschreibung

Schubert notierte Schlüssel, Taktangabe und eine Akkoladenklammer für zwei Tenor- und zwei Bassstimmen. Noten schrieb er nur für die erste Tenorstimme.

Eintragungen

Kommentar

Schubert strich das gesamte Notat mehrfach durch.

Titel/Kopftitel

Bl. 2r oben mittig, später durchgestrichen: „Nachklänge“, korrigiert aus: „Nachtklänge“

Klassifikation Autograph / Skizze/Entwurf / Partitur / Instrumental- und Vokalstimmen / unvollständig
Inhalt / Werke
Datierung

Jänner 1826

Datierungskommentar

Dieses Notat muss nach der Überarbeitung der As-Dur Messe (Ende 1825) und vor der ausgeführten Fassung von D 877 (Jänner 1826) entstanden sein. Auch die Wasserzeichen deuten auf eine Entstehung im Jänner 1826 hin.

Beschreibung

Schubert begann unmittelbar unter dem zweiten Notat mit den Liedentwürfen. Die Akkoladenklammer musste er deswegen etwas nach rechts einrücken. Schubert schrieb die drei Lieder vermutlich in engem zeitlichen Abstand, weswegen sie hier als ein Notat zusammengefasst werden. Bei allen drei Liedern ist hauptsächlich die Singstimme notiert und die Klavierstimme nur, wenn die Singstimme pausiert. Auch wenn hier nur wenige Korrekturen vorgenommen wurden und sich an manchen Stellen bereits die endgültige Lesart findet (nach der Korrektur in der vollständig ausgeführten Niederschrift), handelt es sich hierbei nicht um eine begonnene, abgebrochene Reinschrift, sondern, wie diese Notationsform zeigt, um einen Entwurf.

Eintragungen

Titel/Kopftitel

Bl. 2r in der zweiten Akkolade mittig: „Mignon u. der Hafner“

Klassifikation Autograph / Skizze/Entwurf / einstimmiges Notat / Instrumentalstimmen / unvollständig
Inhalt / Werke
Datierung

Jänner 1826

Datierungskommentar

Dieses Notat entstand ebenfalls im Jänner 1826, allerdings vor dem dritten Notat.

Beschreibung

Das Notat umfasst die Takte 79–83 der primo Stimme.

Eintragungen

Kommentar

Aus unbekannten Gründen wurde das Notat vollständig durchgestrichen.

Literatur

  • Deutsch-Verzeichnis² (1978), S. 394–396; 550; 552–554; 558.
  • Dürr, Walther: Neue Schubert-Ausgabe. Serie IV: Lieder. Band 3. Kritischer Bericht. Tübingen: Internationale Schubert-Gesellschaft e.V. 1985, S. 218–221; 239; 249.
  • Dürr, Walther: Neue Schubert-Ausgabe. Serie IV: Lieder. Band 3/Teil a. Kassel: Bärenreiter 1982, S. XXIII–XXIV.
  • Dürr, Walther: Neue Schubert-Ausgabe. Serie IV: Lieder. Band 3/Teil b. Kassel: Bärenreiter 1982, S. 287–288.
  • Dürr, Walther und Finke-Hecklinger, Doris: Neue Schubert-Ausgabe. Serie I: Kirchenmusik. Band 3. Messe in As. Kritischer Bericht. Tübingen: Internationale Schubert-Gesellschaft e.V. 1981, S. 15–16.
  • Berke, Dietrich und Dürr, Walther: Neue Schubert-Ausgabe. Serie III: Mehrstimmige Gesänge. Band 4. Mehrstimmige Gesänge für gleiche Stimmen ohne Begleitung. Kritischer Bericht. Tübingen: Internationale Schubert-Gesellschaft e.V. 2017, S. 217–218.
  • Winter, Robert: Paper studies and the future of Schubert research. Cambridge u. a.: Cambridge University 1982, S. 238.

Zitation

A-Wst, MHc-180 [Handschriftendatensatz, entspricht Bestandteil GM-0077_BT-a als Teil von Gesamtmanuskript GM-0077], in: Forschungsplattform Schubert-digital, letzte inhaltliche Änderung am 13. September 2024, abgerufen am [heutiges Datum].