A-Wst, MHc-153

Manuskript GM-0064
Manuskript-Zugehörigkeit

Gesamtmanuskript und Bestandteil fallen bei dieser Handschrift zusammen.

Datierung

ca. April 1813 bis mindestens 10. Juni 1813

Datierungskommentar

Nur das Notat zu D 48 ist von Schubert datiert, erstes und viertes Notat entstanden davor, das dritte Notat wohl kurz danach.

Beteiligte Personen und Körperschaften
Vorschau Digitalisat

A-Wst, MHc-153

Material

Umfang 9 Lagen, 19 Blätter
Beschreibung

Es handelt sich um 9 nacheinander liegende Doppelblätter, die mit einer Lagenzählung versehen sind. Ein kleines Einschubblatt (vom Kritischen Bericht als „Blättchen“ bezeichnet) liegt zwischen Bl. 2 und Bl. 3.

Bindung lose

Lagenstruktur

Strukturelle Besonderheiten

Es gibt einen im KB als „Blättchen“ bezeichneten Einschub, der nach Bl. 2v eingefügt wurde (siehe Digitalisat). Im KB wurde das Blatt nicht mitgezählt. Damit die Seitenzählung mit dem KB übereinstimmt, wird das Blättchen hier als Bl. 2a gezählt.

Papier & Wasserzeichen

Blätter 1–10
Format quer
Abmessungen 22,5 x 30,5-31 cm
Rastralspiegel/TS 18,3 x 23,8 cm
Anzahl Notenzeilen 12
Papierschnitt

oben

Papierqualität

gut durchsichtig, weißlich

Blätter 11–18
Format quer
Abmessungen 23,5–24 x 30,5 cm
Rastralspiegel/TS 18,4 x 25,0 cm
Anzahl Notenzeilen 12
Papierschnitt

rundum

Papierqualität

fest, undurchsichtig

Papierzustand/-farbe

grünlich

Blätter 19
Format quer
Anzahl Notenzeilen 4
Papierqualität

gut durchsichtig, weißlich

Eintragungen

autographe Einträge

Schubert probierte auf Bl. 1r mittig rechts („KK“) und auf Bl. 2v („W | a“) unten links eine Feder aus und schrieb Buchstaben an den Rand des Rastrals.

Fremdeinträge

Bl. 1r oben mittig von Ferdinand Schubert mit Bleistift: „3“

Bl. 1r unten links mit Bleistift schwer zu lesen: „4_580“ (unbekannt-0064-a)

Bl. 14v oben mittig mit dunklem Bleistift: „175“ (unbekannt-0064-b)

Lagenzählung/Paginierung autograph

Schubert nahm eine Lagenzählung mit Tinte jeweils an der oberen rechten Ecke vor.

Lagenzählung/Paginierung von fremder Hand

Das Manuskript wurde vermutlich in der Wienbibliothek mit Bleistift in den oberen rechten Ecken foliiert.

Auf Bl. 3r wurde die Lagenzählung mit violettem Buntstift (unbekannt-0064-c), auf Bl. 11r mit Bleistift durchgestrichen (unbekannt-0064-d).

Schreiber/-innen

Schubert, Franz Noten (Tinte schwarzbraun, Bleistift), Titel (Tinte schwarzbraun), Korrekturen (Tinte schwarzbraun), Revision (Bleistift), Datierung (und/oder Signatur) (Tinte dunkelbraun, Tinte schwarzbraun), Lagenzählung (Tinte dunkelbraun), Sonstige (Bleistift, Tinte dunkelbraun)
Wienbibliothek im Rathaus, Mitarbeiter:in Blatt-/Seitenzählung (Bleistift)
unbekannt-0064-a Sonstige (Bleistift)
unbekannt-0064-b Sonstige (Bleistift)
unbekannt-0064-c Sonstige (Bleistift violett)
unbekannt-0064-d Sonstige (Bleistift)

Haltende Institution / Besitzer/-in

Institution Wienbibliothek im Rathaus (A-Wst), Wien
Signatur MHc-153
Links Katalog, Digitalisat
Akquisition Frühestens 23. März 1900

Provenienz

Zeitraum  Beschreibung
Frühestens 19. November 1828 bis 26. Februar 1859 Im Besitz von Ferdinand Schubert
Frühestens 26. Februar 1859 bis wahrscheinlich 21. Mai 1881 Im Besitz von Eduard Schneider
Wahrscheinlich 21. Mai 1881 bis 23. März 1900 Im Besitz von Nicolaus Dumba

Notate

Notat-Differenzierung

Die Notate wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten geschrieben, teilweise handelt es sich um unterschiedliche Werke, teilweise um unterschiedliche Werkstadien.

Inhalt / Werke
  • Bl. 1r, 1. Akkolade: D deest, Beginn eines Quartetts für vier Männerstimmen in D-Dur
Datierung

Spätestens April 1813

Datierungskommentar

Dieses Notat entstand wohl kurz vor dem zweiten Notat.

Beschreibung

Schubert schrieb zuerst die Instrumentenbezeichnung und den Schlüsselvorsatz für ein Quartett für vier Männerstimmen in D-Dur. Später radierte oder rasierte er diesen Vorsatz und begann mit dem nächsten Notat etwas eingerückt.

Klassifikation Autograph / Vollständig ausgearbeitetes Kompositionsmanuskript / Partitur / Klavierpartitur / unvollständig
Inhalt / Werke
Datierung

April 1813

Datierungskommentar

Es gibt eine autographe Datierung zu Beginn und am Ende des Notats.

Beschreibung

Dieses Notat beginnt etwas eingerückt, da Schubert zuvor den Schlüsselvorsatz für ein Quartett für Männerstimmen notiert hatte. Er schrieb die Noten zuerst mit Bleistift und zog sie erst später mit Tinte nach. Reste vom Bleistift sind noch auf Bl. 1r in T. 1–16 erkennbar. Auf Bl. 8r–9r begann Schubert mit dem Entwurf einer Fuge. Diese strich er später mit Bleistift durch und setzte mit einem Allegro fort; die Fuge folgte erst als letzter Teil. Die T. 462–469 wurden durchgestrichen und nicht ersetzt, sie fehlen deswegen in diesem Manuskript. Die erste Fassung ist unter den Durchstreichungen noch erkennbar. Dieses Notat ist eines der wenigen, bei denen Schubert eine vierhändige Klavierkomposition als Partitur notierte.

Eintragungen

autographe Einträge

Auf Bl. 8r schrieb Schubert oben mittig mit Bleistift: „bleibt weg“, auf Bl. 8v und 9r oben mittig: „ebenfalls“. Während diese Worte teilweise in Kurrentschrift ergänzt wurden, ist der ebenfalls mit Bleistift geschriebene Hinweis auf Bl. 14v oben mittig „bleibt weg“ in lateinischer Schrift notiert. Vermutlich stammt dieser Hinweise auch von Schubert.

Kommentar

Schubert nahm mehrere Korrekturen vor, hauptsächlich in Form von Durchstreichungen mit Tinte. Er strich einzelne oder mehrere Takte durch, machte aber auch kleinere Korrekturen, die nur einzelne Töne betreffen. Im Zuge einer Revision änderte er mit Bleistift, dabei strich er die angefangene Fuge auf Bl. 8r–9r durch. An manchen Stellen zog Schubert aus Platzgründen Notenzeilen über das ursprüngliche Rastral hinaus, sowohl seitlich als auch unterhalb.

Titel/Kopftitel

Auf Bl. 1r oben mittig gibt es eine autographe Überschrift: „Fantasie“.

Datierungsangaben

Datum Position Text Kommentar
April 1813 Bl. 1r oben rechts

„Aprill | 1813“

Darüber steht ebenfalls mit Tinte dieselbe Datierung, die aber mit Tinte durchgestrichen wurde.

10. Juni 1813 Bl. 18v unten rechts

„Fine Den 10. Juny 813“

Diese Datierung steht nach dem Schlussstrich.

Klassifikation Autograph / Vollständig ausgearbeitetes Kompositionsmanuskript / Partitur / Klavierpartitur / unvollständig
Inhalt / Werke
Datierung

Juni 1813

Datierungskommentar

Es wurde wohl im Zuge der Überarbeitung kurz nach dem zweiten Notat geschrieben.

Beschreibung

Es handelt sich um ein Einschubblatt, das auf der Vorderseite vier Take umfasst, die zu D 48 gehören.

Klassifikation Autograph / Skizze/Entwurf / Partitur / Klavierpartitur / Kompositionsfragment
Inhalt / Werke
  • Bl. 2a v: [nicht zuzuordnende Takte]
Datierung

Spätestens 10. Juni 1813

Datierungskommentar

Das Notat muss vor dem dritten Notat entstanden sein; wann genau, lässt sich nicht herausfinden.

Beschreibung

Es handelt sich um die Rückseite des Einschubblattes. Bisher konnte nicht identifiziert werden, woher diese Takte stammen.

Literatur

  • Litschauer, Walburga: Neue Schubert-Ausgabe. Serie VII: Klaviermusik. Abt. 1: Werke für Klavier zu vier Händen. Band 1. Kassel: Bärenreiter 2007, S. XII.
  • Litschauer, Walburga: Neue Schubert-Ausgabe. Serie VII: Klaviermusik. Abt. 1: Werke für Klavier zu vier Händen. Band 1. Kritischer Bericht. Tübingen: Internationale Schubert-Gesellschaft e.V. 2012, S. 37–54.
  • Deutsch-Verzeichnis² (1978), S. 38.

Zitation

A-Wst, MHc-153 [Handschriftendatensatz, entspricht Bestandteil GM-0064_BT-a als Teil von Gesamtmanuskript GM-0064], in: Forschungsplattform Schubert-digital, letzte inhaltliche Änderung am 13. September 2024, abgerufen am [heutiges Datum].